Impulse für nachhaltige Liefersicherheit – das Fall 2025 CMC Fabs F2F Meeting
02/12/2025 • 5min
Vor dem Hintergrund geopolitischer Änderungen, internationaler Abschottung von Märkten und des Zollstreits trafen sich am 27. und 28. Oktober 2025 Branchenexperten aus Halbleiterfabriken und Zulieferfirmen im Rahmen der CMC (critical material council) Konferenz in Dresden. Sie diskutierten über zentrale Themen rund um Materialien, Lieferketten und Risiken der Halbleiterfertigung. Air Liquide war bei der Veranstaltung mit zwei Experten vertreten: Wolfgang Steiner, Geschäftsführer von Air Liquide Electronics in Ottendorf-Okrilla sowie Nicolas Gosset, Advanced Materials Business Strategy & Development Manager for Europe von Air Liquide France.
27. Oktober - Panel Diskussion
Die Konferenz wurde mit einer Podiumsdiskussion eröffnet, zu der neben zahlreichen CMC-Mitgliedern auch Air Liquide als Gast eingeladen war. Nicolas Gosset, Experte für Advanced Materials und Spezialgase, war Teil des Panels zum Thema „Risiken in den Materiallieferketten“ und stellte sich den umfangreichen Fragen des Publikums.
28. Oktober - CMC Konferenz
Die Agenda umfasste unter anderem Fallstudien zu Multi-Source-Strategien, Innovationen bei der Material-Substitution und den Kosten nachhaltiger Lieferketten. In der anschließenden Session standen Themen wie der Einfluss künstlicher Intelligenz auf Materialflüsse, die Lokalisierung von Lieferketten und die geopolitischen Auswirkungen von Zöllen und Konflikten im Mittelpunkt.
Aus Sicht der Experten ergaben sich dabei drei zentrale Erkenntnisse:
Damit Lieferungen auch dann ankommen, wenn es Probleme gibt, muss bei verschiedenen Anbietern eingekauft und die Arbeitsabläufe flexibel sein.
Zölle und geopolitische Risiken wirken sich massiv auf Preisgestaltung und Versorgungssicherheit aus.
Nachhaltigkeit wird zunehmend zum Wettbewerbsfaktor, auch im Bereich der Prozess- und Spezialgase.
Air Liquide Electronics-Geschäftsführer Wolfgang Steiner betont:
„Der direkte Dialog mit den Fab-Betreibern und anderen Zulieferern hat uns einmal mehr klargemacht, dass unser eingeschlagener Weg in die richtige Richtung weist. Wer Materialkompetenz und Versorgungssicherheit kombiniert, schafft einen Vorsprung.“
Sein französischer Kollege, Nicolas Gosset, ergänzt:
„Nachhaltigkeit und Lokalisierung gewinnen eindeutig an Bedeutung, und wir gestalten diesen Wandel aktiv mit. Die Anforderungen der Fabriken zeigen, dass regionale Beschaffung und CO₂-Reduzierung zu wichtigen Wettbewerbsfaktoren werden. Der entscheidende Punkt besteht nun darin, Innovation, Versorgungssicherheit und Verantwortung noch enger miteinander zu verknüpfen.“
Über das Critical Materials Council (CMC)
Der Critical Materials Council (CMC) ist ein internationales Industrienetzwerk unter Leitung von TECHCET, das Halbleiter-Fabs und deren Zulieferer zusammenbringt. Ziel ist der Austausch über Materialverfügbarkeit, Qualität, Kosten, Lieferkettenrisiken und Nachhaltigkeit in der globalen Halbleiterproduktion.