- Was zeichnet das alte Fügeverfahren aus?
- Wie funktioniert das Fügeverfahren? Wie geschieht das Verbinden der Werkstoffe?
- Wie entsteht die Sauerstoff-Acetylen-Flamme?
- Wann kommt diese Schweißtechnik zum Einsatz?
- Wo kannst Du das Gas zum Autogenschweißen kaufen?
- Wo und wie erfährst Du mehr zum Thema Autogentechnik?
Was zeichnet das alte Fügeverfahren aus?
Unter den Schweißarten ist das autogene Schweißen immer noch die einfachste Methode, zwei Werkstoffe miteinander zu verbinden. Ziel der Autogentechnik ist, zwei metallische Bauteile oder Werkstoffe unlösbar miteinander zu verbinden. Dies geschieht nur unter Zuführung von Energie, in Form von einer offenen Flamme. Die Zugabe von speziell legiertem Schweißdraht ist dabei nicht zwingend erforderlich.
Wie genau funktioniert das Fügeverfahren? Wie geschieht das Verbinden der Werkstoffe?
Schweißen heißt nichts anderes, als das Zusammenfügen bzw. Verbinden von Werkstoffen. Hierbei wird unlegierter oder niedriglegierter Stahl mit einer Sauerstoff-Acetylen-Flamme erhitzt.
Damit die Schweißflamme das Metall zum Schmelzen bringen kann, muss das Sauerstoff-Acetylen-Gemisch auf eine sehr hohe Temperatur von bis zu 3.200°C erhitzt werden. Durch das Aufschmelzen der Verbindungsstellen werden die Bauteile zusammengefügt.
Man spricht daher auch von Gasschweißen als Fügeverfahren zum Verbindungsschweißen.
Wie entsteht die Sauerstoff-Acetylen-Flamme?
Zum Autogenschweißen benötigst Du mindestens eine Acetylenflasche und eine Sauerstoffflasche. Bei Standardflaschen wird auf die Flaschen jeweils ein Druckminderer aufgeschraubt, um den Flaschendruck auf den jeweiligen Arbeitsdruck zu reduzieren. Die beiden Gasflaschen werden jeweils über einen Schlauch am Schweißbrenner angeschlossen. Sauerstoff und Acetylen werden im Brenner zusammengeführt und dort vermischt. Die richtige Mischung beider Gasarten kannst Du dann am Handstück manuell regeln. Zunächst stellt man eine sogenannte neutrale Flamme ein: Dabei wird Acetylen und Sauerstoff im Verhältnis 1:1 bis 1,2:1 gemischt. Bei diesem Mischverhältnis nährt der Sauerstoff einerseits die Verbrennung und dient darüber hinaus noch als Oxidationsmittel. Der Luftsauerstoff in der Umgebung kann also mit dem Werkstück keine Verbindung eingehen. Somit wird die Bildung einer Oxidschicht verhindert. Die Voraussetzung für eine gute Verschweißung ist somit geschaffen. Die Einstellung der Schweißflamme steht in Abhängigkeit zur Materialstärke der zu verschweißenden Werkstücke.
Wann kommt diese Schweißtechnik zum Einsatz?
Ob Du Profi oder Hobby-Handwerker bist, die Auswahl des optimalen Schweißverfahrens hängt von Größe und Material der Werkstücke sowie von den Anforderungen an Optik und Qualität des Ergebnisses ab. Für jede Schweißtechnik benötigst Du natürlich auch die passende Schweißausrüstung. Daher sollte man neben den technischen auch die wirtschaftlichen Gesichtspunkte bei der Wahl der Schweißart nicht außer Acht lassen.
In der Regel lassen sich Dünnblech-Konstruktionen bei richtiger Flammenführung mit geringem Aufwand gut schweißen. Und wenn es daneben ruhig auch ein bisschen weniger präzise sein darf, ist das Schweißen mit einer Gasflamme die richtige Wahl!
Autogenschweißen – Material
- Unlegierter Stahl und niedrig legierter Stahl
- NE-Metalle
- Gusseisen
- Materialstärken bis 6 mm
Autogenschweißen – Anwendungsbereiche
- Gute Eignung auf Baustellen
- Insbesondere für Schweißarbeiten an Rohrverbindungen
- Im Installationsbereich
- Für kleinere Reparaturschweißungen an Zäunen, Geländern oder Möbeln
Vorteile des Verfahrens
- Leichte Verfügbarkeit der Energie – beim Schweißen mit Gas ist man unabhängig von einer Stromversorgung
- In allen Lagen und Positionen einsetzbar – beispielsweise wenn Schweißnähte schlecht zugänglich sind
- Einfaches Handling der Ausrüstung – auch in Zwangslagen
- Leichte Beobachtbarkeit des Schweißprozesses – es ist nur eine Schweißschutzbrille erforderlich
- wirtschaftliche Methode – die Investitionskosten in die Ausrüstung sind vergleichsweise gering
Wo kannst Du das Gas zum Autogenschweißen kaufen?
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Wo und wie erfährst Du mehr zum Thema Autogentechnik?
Leider gibt es in vielen Betrieben in Punkto Autogentechnik nur noch wenige Schweißexperten. Die heutigen Ausbildungspläne im SHK-Handwerk beinhalten keine intensiven Schweißkurse mehr, so wie es früher noch üblich war. Entsprechende Schweißberechtigungen müssen in zusätzlichen Kursen erworben werden. Außerdem haben Schweißerprüfungen in der Regel eine maximale Gültigkeit von drei Jahren. Dies führt dazu, dass in den jungen Teams der Handwerksbetriebe oft das Know-how und die notwendige Erfahrung fehlen.
Vor allem beim Schweißen darf die Gefahrenlage nicht unterschätzt werden. Schon der richtige Anschluss der Gase an das Schweißgerät, das Einstellen der Gasflamme bis hin zur Beachtung der erforderlichen Schutzkleidung, will gelernt sein. Es kann ganz leicht gefährlich werden, wenn die eigenen Fähigkeiten überschätzt werden!
Wenn Du also selbst Hand anlegen möchtest und bisher die Kunst des Autogenschweißens nicht beherrschst, dies aber lernen möchtest, dann solltest Du in jedem Fall einen Lehrgang besuchen oder einen Experten zu Rate ziehen. Air Liquide bietet für alle Experten, Anwender oder Interessierte der Schweißtechnik Unterstützung an. Interessiert? Dann informiere Dich über unsere Angebote! Im SchweisserCampus der Air Liquide beraten wir Dich gerne.
Autogenschweißen ist ein einfaches Fügeverfahren und zählt zur Urform der Schweißtechnik. Hast Du das entsprechende Equipment, fehlt Dir nur noch das Gas zum Schweißen. Gasflaschen mit Acetylen und Sauerstoff gibt es bei uns in allen gängigen Flaschengrößen – problemlos bestellt oder abgeholt bei einem unserer Partner – auch ganz in Deiner Nähe!