Das Laser-Handschweißen eignet sich besonders gut für den mobilen Einsatz oder für das Schweißen beim Einsatz von kleinen Bauteilen mit geringer Wandstärke. Zum Schutz der Schweißnähte vor Oxidation kommt beim manuellen Laserschweißen in der Regel hochreines Argon und Stickstoff zum Einsatz. Hier erfährst du alles, was du zum Handlaser und seinen Anwendungsbereichen wissen musst.

Wie funktioniert manuelles Laserschweißen mit einem Handschweißlaser?

Beim Verschweißen mittels Laserstrahl werden zwei Bauteile miteinander verfügt. Dabei werden beide Seiten der anstoßenden Werkstoffe durch einen fokussierten Laserstrahl aufgeschmolzen. Mittels eines Zusatzwerkstoffes fließt die Schmelze ineinander, erkaltet und stellt so die dauerhafte Verbindung her. Als Laserquelle kommen bei den handgeführten Schweißgeräten zumeist Nd:YAG-Laserquellen oder Faserlaser zum Einsatz. Bei Nd:YAG-Lasern bildet ein künstlich synthetisierter Kristall – ein mit Neodym-Atomen angereicherter Yttrium-Aluminium-Granat – die Grundlage für die Laserquelle. Bei Faserlasern wird der Laserstrahl über eine sogenannte dotierte Glasfaser erzeugt. Beide Verfahren haben ihre ganz eigenen Vorteile. Nd:YAG-Laser bieten eine sehr präzise Fokussierung des Laserstrahls und damit maximal genaue Schweißergebnisse. Faserlaser gelten ihrerseits als besonders zuverlässig und stellen eine hohe Strahlqualität und große Pulsenergien bereit.

Laserschweißgerät: Welcher Laser soll gewählt werden?

In der mobilen Handanwendung stellen Faserlaser die derzeit beliebteste Lösung im Bereich des Laserschweißens dar. Die Schweißgeräte sind in der Anschaffung günstiger als Nd:YAG-Laser, bieten optimale Leistungen bei kompakten Bauformen und zahlreiche Möglichkeiten, die Schweißleistung anzupassen. Mit Faserlasern lassen sich so gut wie alle Materialien verschweißen. Dies reicht von Edelstahl über verzinkten Stahl, Aluminium und Messing bis zu thermoplastischen Kunststoffen. Der fokussierte Laserstrahl ermöglicht saubere, hochwertige Schweißnähte und geringe Wärmeeinflusszonen. Thermisch bedingte Verformungen der Bauteile werden so zuverlässig vermieden.

Gibt es handgeführte Laserschweißgeräte für Edelstahl?

Handgeführte Laserschweißgeräte erlauben die Anpassung der Laserleistung an jeden Werkstoff und sind somit auch für das Schweißen von Edelstahl geeignet. Edelstahl stellt besondere Anforderungen an den Schweißprozess, denn je nach Zusammensetzung des Edelstahls verändern sich die Eigenschaften beim Schweißen deutlich. Im industriellen Umfeld werden Komponenten aus Edelstahl vorzugsweise durch MIG/MAG-Schweißen (bei dickeren Werkstücken) oder WIG-Schweißen (bei dünnwandigen Werkstücken) gefügt. Handgeführte Schweißgeräte mit Lasertechnologie bieten im Vergleich zu den konventionellen Schweißverfahren jedoch einige Vorteile:

  • Erhöhte Präzision der Schweißverbindungen durch einen schmalen, konzentrierten Laserstrahl
  • Gleichmäßige Schweißnähte mit hoher Qualität
  • Minimaler Wärmeeinflussbereich, was das Risiko von Verformungen oder Schäden am Material deutlich verringert
  • Hohe Flexibilität: Punktschweißen, Nahtschweißen oder Tiefschweißen mit nur einem Gerät möglich

Welche Anwendungsbereiche können mit dem Handlaser erschlossen werden?

Handlaser ermöglichen insbesondere in der Fertigung von Einzelteilen, im Bereich der Großteilefertigung, im Behälterbau oder auf Baustellen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Denkbar sind beispielsweise Reparatur-Schweißarbeiten an großen Bauteilen vor Ort, die Montage von Blechverkleidungen, tragenden Strukturen oder Treppengeländern auf einer Baustelle. Auch die Bearbeitung hochkomplexer Geometrien ist möglich. Handgeführte Geräte sind immer dann vorteilhaft gegenüber automatisierten Schweißanlagen, wenn

  • nur geringe Losgrößen eines Werkstücks zu bearbeiten sind.
  • auf aufwändige Programmierung und Handhabung verzichtet werden soll.
  • unbewegliche oder extrem komplexe Komponenten flexibel und präzise vor Ort bearbeitet werden müssen.

Handlaser kommen in zahlreichen Industrien von der Dental- und Schmuckindustrie über den Werkzeug- und Prototypenbau bis zum Schiffsbau zum Einsatz. Auch auf Baustellen werden vermehrt handgeführte Geräte mit Lasertechnologie eingesetzt.

Schutzgase von Air Liquide: Unverzichtbar für präzise Schweißnähte beim Laserschweißen

Schweißgase sorgen beim Handlaserschweißen dafür, dass die Laserleistung des Laserstrahls optimal in die Fügezone übertragen wird. Das Schutzgas muss dabei perfekt auf die Leistung des Lasers, die zu schweißenden Werkstoffe und natürlich die Laserschweißart angepasst sein. Bei handgeführten Schweißprozessen mit Faserlasern wird unabhängig vom Werkstoff und der Laserleistung Argon eingesetzt. Argon ist schwerer als Luft, hat eine hohe Dichte und schirmt die Schweißprozesse zur Atmosphäre hin hervorragend ab. 

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