Bundespräsident Steinmeier besucht Air Liquide in Oberhausen und informiert sich über Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff

02/05/2023 • 5min

Gilles Le Van, Air Liquide, Vice-President Large Industries and Energy Transition Central Europe  Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier  Johanna Hess, Air Liquide, Projektleiterin Trailblazer
Gilles Le Van, Air Liquide, Vice-President Large Industries and Energy Transition Central Europe, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Johanna Hess, Air Liquide, Projektleiterin Trailblazer (v.l.n.r.) Foto: Dirk Jochmann

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Air Liquide in Oberhausen besucht, um sich über „Trailblazer” zu informieren, den Groß-Elektrolyseur zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff und Sauerstoff, den Air Liquide derzeit im Chemiepark von OQ Chemicals errichtet. 

Die Industrie im Ruhrgebiet hat sich des Themas Klimaschutz längst angenommen. Davon machte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Begleitung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst heute vor Ort bei Air Liquide in Oberhausen ein Bild. Er besuchte das fortgeschrittene Baufeld des 20 MW-Elektrolyseurs „Trailblazer”, der künftig bis zu 2.900 Tonnen erneuerbaren Wasserstoff pro Jahr sowie erneuerbaren Sauerstoff produzieren wird. Der Trailblazer wird an die mehr als 220 km lange Wasserstoff-Infrastruktur von Air Liquide angeschlossen, um Schlüsselindustrien wie Stahl, Chemie und Raffinerien sowie die emissionsfreie Mobilität an Rhein und Ruhr mit erneuerbarem Wasserstoff zu versorgen.  

Aus Zielen werden sichtbare Erfolge 

Im Rahmen seiner Reise durch das Industrieland Nordrhein-Westfalen ist der Bundespräsident zu Gast bei Unternehmen, die für Erfolgsgeschichten zur Gestaltung der industriellen und energiewirtschaftlichen Transformation stehen. Und eben diese Transformation nimmt bei Air Liquide in Oberhausen aktuell Gestalt an: Erste große Anlagenteile des Trailblazers sind bereits installiert. Auch das “Herzstück” der neuen Anlage - die Elektrolyse-Stacks - konnte der Bundespräsident in Augenschein nehmen. Bereits Ende 2023 soll der Elektrolyseur seinen Betrieb aufnehmen.

Und auch was die großindustrielle Anwendung von erneuerbarem Wasserstoff betrifft, geht es im Ruhrgebiet mit großen Schritten voran: Zuvor hatte der Bundespräsident schon thyssenkrupp Steel in Duisburg besucht, um sich über die dort geplante erste große Direktreduktionsanlage zur wasserstoffbasierten Stahlerzeugung in Deutschland zu informieren, eines der ersten großen Dekarbonisierungsprojekte bundesweit. Seit Ende 2022 ist thyssenkrupp in Duisburg auch an die Wasserstoff-Infrastruktur von Air Liquide angeschlossen. 

Gilles Le Van, Vice-President Large Industries and Energy Transition Air Liquide Central Europe: "Wasserstoff ist von entscheidender Bedeutung für das Gelingen der Energiewende, und zwar als Grundstoff zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse und ebenso als Energieträger für emissionsfreie Mobilität. Wir freuen uns sehr, dem Bundespräsidenten heute hier vor Ort in Oberhausen zeigen zu dürfen, wie unser neuer Elektrolyseur Trailblazer unsere Wasserstoff-Produktion erweitert und die Entstehung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland fördert.”

Trailblazer: Beschleunigung der Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität

Beim Trailblazer handelt es sich um einen Protonen-Exchange-Membran (PEM)-Elektrolyseur, der aus Wasser und erneuerbarem Strom erneuerbaren Wasserstoff und Sauerstoff erzeugt. Die technologische Lösung für das Projekt wird im Rahmen der im Februar 2021 angekündigten Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy entwickelt. 

Der im Trailblazer erzeugte erneuerbare Wasserstoff wird Sektoren wie Stahl, Chemie, Raffinerie und Verkehr in Nordrhein-Westfalen verfügbar gemacht und so einerseits die Dekarbonisierung der nordrhein-westfälischen Industrie beschleunigen und andererseits die emissionsfreie Mobilität in dieser bevölkerungsreichen Region fördern. 

Industrielles Ökosystem am Standort Oberhausen wächst

Am Standort Oberhausen ist Air Liquide seit vielen Jahren verwurzelt. Seit 2004 betreibt die Gruppe hier mehrere Anlagen im Chemiepark von OQ Chemicals, und zwar Luftzerlegungs- und Verflüssigungsanlagen für Luftgase (Stickstoff, Sauerstoff, Argon) sowie Tanklager für Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff und Argon, eine POX-Anlage (Partielle Oxidation) zur konventionellen Herstellung von Wasserstoff, Synthesegas und Dampf sowie eine CCU-Anlage (Carbon Capture and Utilization) zur Abscheidung und Aufbereitung von CO2. In dieses bestehende industrielle Ökosystem wird der Trailblazer nun integriert.
 

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