Ozonbehandlung in Klärwerken: Air Liquide und Helmholtz-Zentrum Dresden arbeiten an Optimierung
21/03/2023 • 2min
Medikamentenreste oder Substanzen der Antibabypille: Sie sind im Abwasser von Kommunen immer wieder zu finden. In Kläranlagen wird zuweilen nach den normalen biologischen Reinigungsgängen eine relativ teure und vor allem umweltbelastende Ozonbehandlung eingesetzt. Forscherinnen und Forscher des Helmholtz Innovation Lab CLEWATEC am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) wollen dieses Verfahren gemeinsam mit Air Liquide als Industriepartner optimieren.
„Neben dem Abbau von Mikroschadstoffen wird Ozon in Klärwerken zuweilen verwendet, um überschüssigen Belebtschlamm aus der vorherigen biologischen Stufe kleinzuhäckseln“, erklärt Dr. Markus Meier, Senior Research Engineer von Air Liquide. „Bei der Produktion von Polyesterharzen und anderen Kunststoffen sowie in der pharmazeutischen und chemischen Industrie entstehen Abwässer, die sich in herkömmlichen Kläranlagen nur unzureichend, mit Ozon aber gut reinigen lassen.“
Das geschieht in großen, zur Atmosphäre abgeschlossenen Becken, in die Ozon eingeleitet und bis zu mehreren Stunden umgerührt wird. Die Folge: Ein großer Energieverbrauch. Und damit hohe Kosten und Belastung fürs Klima.
Beschleunigte Reinigung, weniger Energieverbrauch, geringere Kosten
CLEWATEC und Air Liquide wollen Ozon erheblich effizienter als bisher einsetzen. Aber: „Das Ozon reagiert ungerichtet mit vielen Komponenten im Abwasser und nicht nur mit den organischen Verbindungen, die es eigentlich treffen soll“, erklärt Markus Meier. Obendrein löst sich oft nur ein Teil des Ozons im Wasser, während der Rest ungenutzt entweicht.
Das Tandem aus Forschung und Industrie verfolgt Ideen, um die Reinigung zu beschleunigen und Kosten ebenso wie den Energieverbrauch zu senken.
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