Mehr Vielfalt wagen
27/06/2022 • 5min
Herkunft, Alter, Erfahrung, körperliche und geistige Fähigkeiten: Vielfalt im Unternehmen kann vieles bedeuten - und macht den Arbeitsalltag bunter und ausgewogener.
Der Industriegasespezialist Air Liquide Electronics sorgt deshalb mit zahlreichen Maßnahmen für mehr Vielfalt in der Belegschaft. Das entspricht zum einen dem Wunsch insbesondere jüngerer Führungskräfte nach der Sinnhaftigkeit des Jobs. Denn das Thema Diversity – also ein Arbeitsumfeld, das inklusiv, vielfältig und frei von Vorurteilen ist – rückt bei den Fachkräften von heute immer mehr in den Fokus. Darüber hinaus verspricht Vielfalt aber auch dem Unternehmen ein Plus: Die Arbeit in vielfältigen Teams hat eine positive psychologische Wirkung auf Mitarbeitende, macht sie kreativer, gewissenhafter und balancierter - Entscheidungen werden ausgewogen getroffen und von vielen Seiten aus beleuchtet.
“Heterogene Teams beweisen ihre Stärke jeden Tag!”, davon ist Wolfgang Steiner, Geschäftsführer der Air Liquide Electronics GmbH fest überzeugt. Der Gasespezialist weiß, wovon er spricht. Denn Vielfalt ist in seinen Teams quasi ‘Programm’.
Stärke aus Vielfalt ziehen
„Deshalb ist es wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten sowie neue Fachkräfte für unser Unternehmen zu gewinnen, die Vielfalt schätzen und anerkennen“, so Steiner weiter.
Der Silicon Saxony e.V., das größte Hightechnetzwerk Sachsens, hat aus diesem Grund einen eigenen Arbeitskreis mit dem Titel „Diversity Management“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Die Mitglieder bei den aktuellen und kommenden Herausforderungen im Bereich Diversity zu unterstützen.
Auch Air Liquide Electronics engagiert sich in diesem Arbeitskreis. „Der Austausch mit anderen Unternehmen gibt wertvolle Impulse für die Umsetzung des Diversity-Gedankens im eigenen Betrieb“, sagt Dr. Sina Burkert, Director Engineering & Quality bei Air Liquide Electronics. Sie vertritt das Unternehmen im Arbeitskreis und wirkt an der Weiterentwicklung des Diversity-Managements am Unternehmensstandort in Ottendorf-Okrilla mit. Geschäftsführer Wolfgang Steiner unterstützt die Implementierung einer Diversity-Kultur, er sieht darin sogar einen Innovationstreiber: „Eine vielfältige Belegschaft verbessert die Zusammenarbeit im Team und führt zu mehr Innovationskraft. Der interkulturelle Austausch und die unterschiedlichen Berufserfahrungen – vom Einsteiger bis zum langjährigen Spezialisten – sind für alle ein Zugewinn. Die Beschäftigten unterstützen sich gegenseitig im Arbeitsalltag, was insgesamt einen besseren Umgang miteinander fördert.“ Auf geschäftlicher Ebene sieht Steiner ebenfalls große Vorteile: „Unsere Kunden aus der Halbleiterindustrie sind sehr international aufgestellt, mit Standorten in Asien, den USA und Europa. Sie profitieren von der Art und Weise, wie wir kommunizieren, Projekte managen, Kontakte knüpfen, Vereinbarungen treffen oder Feedback geben.“
Spezielle Programme fördern Vielfalt
Air Liquide Electronics beschäftigt derzeit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus insgesamt neun verschiedenen Nationen: Deutschland, Österreich, Venezuela, Frankreich, Türkei, China, Bosnien Herzegowina, Griechenland und Italien. „Um die Kommunikation und das Verständnis im Team zu fördern, bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beispielsweise englische und deutsche Sprachkurse an. Unsere Teams stellen wir möglichst gemischt zusammen, sowohl hinsichtlich der Nationalität als auch bei Alter und Geschlecht“, so Geschäftsführer Steiner. Das Unternehmen setzt sich deshalb verstärkt für die Förderung von Frauen in technischen Berufen ein – Dr. Sina Burkert ist beispielsweise Mitglied im Deutschen Akademikerinnen Bund e.V.. Dieser fördert unter anderem gezielt die Motivation von Mädchen für MINT-Berufe, also Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
„Als Teil der internationalen Air Liquide-Gruppe können wir die zahlreichen Diversity-Programme auf Konzern- und Länderebene nutzen“, fährt Steiner fort. Das Besondere dabei: Die einzelnen Länder legen zusätzliche Diversitätsziele entsprechend ihrer lokalen Bedürfnisse fest. „Für uns hat Diversity viele Gesichter“, ergänzt Dr. Sina Burkert. „Alle Arten von Vielfalt stellen bei uns einen Wert dar – dazu zählt beispielsweise auch die kognitive Vielfalt: Persönlichkeiten, Problemlösungsstrategien oder wie Entscheidungen getroffen werden“, so Burkert. Mitarbeitende mit Handicap werden ebenfalls gefördert. „Wir haben hierfür eine großartige Initiative, die auf europäischer Ebene aktiv ist und unter dem Namen ‚HandivAirsity‘ sehr engagiert die Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen – sei es als Geschäftspartner oder als MitarbeiterIn – unterstützt“, erklärt Steiner. Nicht zuletzt verfügt der Konzern sowohl in Paris für das weltweite Engagement als auch auf Länderebene über Diversitäts-Beauftragte. Ihr Ziel ist es, die Vielfalt in der Unternehmenskultur zu implementieren, die Lernfähigkeit in einer sich immer schneller verändernden Welt zu entwickeln, den Umgang mit Vorurteilen zu schulen und Initiativen zu entwickeln, die einen ausgewogenen Mix in den Teams schaffen können.
„Wir sind überzeugt, dass ein professionelles Diversity-Management ein Klima der Akzeptanz sowie des gegenseitigen Vertrauens schafft“, so Steiner abschließend. Damit lassen sich nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden. Eine hohe Attraktivität als Arbeitgeber hilft ebenfalls bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.