
Nach dem “Trailblazer” in Oberhausen plant Air Liquide die Errichtung eines weiteren Groß-Elektrolyseurs in Nordrhein-Westfalen - und zwar im Chemiepark Marl: Ziel des Projekts “GreenMotionSteel” ist die Entwicklung einer integrierten Wertschöpfungskette für erneuerbaren Wasserstoff, die sowohl regional als auch europäisch wirkt und Schlüsselindustrien synergetisch miteinander koppelt.
120 MW-Elektrolyse zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff

Air Liquide beabsichtigt, am Standort Marl im nördlichen Ruhrgebiet eine 120 MW-Wasserelektrolyse-Anlage zu bauen, die aus Wasser und erneuerbarem Strom erneuerbaren Wasserstoff (H2) erzeugt. Den Kern des Projekts bildet ein Protonen-Exchange-Membran (PEM)-Elektrolyseur von Siemens Energy, der im Rahmen der im Februar 2021 angekündigten Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy entwickelt wird.
Die jährliche Produktion von bis zu 18.400 Tonnen erneuerbarem Wasserstoff soll in Schlüsselsektoren wie Stahl, Chemie, Raffinerie und Verkehr als entscheidender Baustein zur Dekarbonisierung genutzt werden. Im Vergleich zur konventionellen H2-Produktion würde GreenMotionSteel eine Treibhausgasminderung von bis zu 249.000 Tonnen CO2 pro Jahr ermöglichen.
Der im Rahmen von GreenMotionSteel erzeugte erneuerbare Wasserstoff kann entweder in die bestehende H2-Fernleitung von Air Liquide oder alternativ in das in Vorplanung befindliche öffentliche europäische H2-Pipeline-Netzwerk (“Backbone”) eingespeist werden.
Die weitere Detailplanung für GreenMotionSteel sowie die Beschaffung und Errichtung der Anlage stehen ausdrücklich unter dem Vorbehalt der Gewährung staatlicher Beihilfe durch die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des IPCEI (Important Project of Common European Interest) Wasserstoff.
Air Liquide-Standort Marl: Umfassendes Wasserstoff-Ökosystem

Am Standort Marl ist Air Liquide seit 1964 verwurzelt. Im Chemiepark von Evonik betreibt die Gruppe die größte Wasserstoff-Abfüllung Europas. Neben Wasserstoff werden hier auch Methan und Ethylen in Gasflaschen und Trailer abgefüllt.
Marl ist zudem Ausgangspunkt des größten Wasserstoffnetzes in Deutschland, welches Air Liquide an Rhein und Ruhr betreibt. Die Wasserstoff-Pipeline erstreckt sich über 240 Kilometer und versorgt Großabnehmer in der Region.
In dieses bestehende H2-Ökosystem soll der geplante neue 120 MW-Elektrolyseur integriert werden, um die Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft weiter zu beschleunigen.
Wasserstoff als Schlüssel zur Dekarbonisierung von Industrie und Mobilität

Aufgrund seiner Vielseitigkeit spielt Wasserstoff eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einem sauberen, kohlenstoffarmen Energiesystem. Er ist ein zentraler Treiber für die Erreichung von Klimaschutzzielen, da er keine klimaschädlichen Emissionen verursacht.
Der im Rahmen von GreenMotionSteel erzeugte erneuerbare Wasserstoff soll ab 2027 für Sektoren wie Stahl, Chemie, Raffinerie und Verkehr verfügbar gemacht werden und so einerseits die Dekarbonisierung der Industrie beschleunigen und andererseits emissionsfreie Mobilität fördern, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge.
Air Liquide und Wasserstoff
Air Liquide beherrscht die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Produktion über die Speicherung und Distribution bis hin zur Entwicklung von Anwendungen für Endverbraucher und trägt so zu einer umfassenden Nutzung von Wasserstoff bei - sowohl als Feedstock zur Dekarbonisierung industrieller Prozesse als auch als Energieträger für emissionsfreie Mobilität. In der Handhabung von flüssigem Wasserstoff ist Air Liquide mit mehr als 50 Jahren Erfahrung führend.
Air Liquide ist zudem Pionier bei Wasserstoff-Betankungslösungen für alle Verkehrsträger. In Deutschland ist Air Liquide als Gesellschafter des Joint Ventures H2 Mobility federführend am Aufbau eines flächendeckenden öffentlichen Wasserstoff-Tankstellennetzes beteiligt und stellt sowohl Tankstellentechnik als auch die Wasserstoffversorgung bereit.
Unverbindliches Interessenbekundungsverfahren für erneuerbaren Wasserstoff
Wir möchten alle interessierten Unternehmen einladen, sich mit uns über das unten stehende Formular in Verbindung zu setzen. Unser Ziel ist es, einen offenen und diskriminierungsfreien Zugang zu dem in unserem Projekt GreenMotionSteel erzeugten erneuerbaren Wasserstoff zu ermöglichen. Durch die geplante Anbindung an das entstehende europäische Wasserstoff-Pipeline-Netzwerk, an das bestehende Wasserstoffnetz der Air Liquide sowie neue oder bestehende Füllwerke stehen Ihnen verschiedene Transportoptionen zur Auswahl.
Kontaktieren Sie uns und lassen Sie uns gemeinsam ein Konzept für Ihren Wasserstoffbedarf entwickeln. Selbstverständlich behandeln wir Ihre Daten vertraulich.