Reduktion von Kohlenstoffemissionen
Im Rahmen einer langfristigen Vertragsvereinbarung wird Air Liquide die Wasserstoff-Produktionsanlage mit einer Kapazität von 255 Tonnen pro Tag auf der TotalEnergies-Plattform in der Normandie übernehmen und betreiben. Der Anschluss der Anlage an das Wasserstoffnetz von Air Liquide wird es ermöglichen, ihre Leistung zu optimieren und letztlich das weltweit erste kohlenstoffarme Wasserstoffnetz aufzubauen. Das Netzwerk umfasst bereits eine Wasserstoff-Produktionsanlage in Port-Jérôme, die seit 2015 mit der Cryocap-Kohlenstoffabscheidungslösung von Air Liquide ausgestattet ist. Air Liquide erwägt, eine großtechnische Anlage zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff durch Elektrolyse hinzuzufügen.
Zudem werden die Unternehmen mit Entwicklungsstudien bezüglich eines Projekts zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (Carbon Capture and Storage – CCS) beginnen, um den in der Anlage auf der Normandie-Plattform produzierten Wasserstoff zu dekarbonisieren. Air Liquide würde dabei sein Cryocap-Verfahren zur CO2-Abtrennung installieren, während TotalEnergies den Transport und die Speicherung des abgetrennten CO2 übernähme, insbesondere mittels der CCS-Projekte Northern Lights (Norwegen) und Aramis (Niederlande), die aktuell in der Nordsee entwickelt werden.
Langfristig würde die Umsetzung dieser Projekte die Kohlenstoffemissionen aus der Wasserstoffproduktion der Anlage bis 2030 um etwa 650.000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren.
Dekarbonisierung des Industriebeckens der Normandie
Diese Zusammenarbeit zwischen Air Liquide und TotalEnergies steht im Einklang mit dem gemeinsamen Ziel, zur Dekarbonisierung der industriellen Aktivitäten entlang der "Achse Seine/Normandie" beizutragen. An der Seite weiterer Industrieunternehmen unterzeichneten die Partner eine im Juli 2021 angekündigte Absichtserklärung darüber, in der Normandie eine Infrastruktur zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung zu entwickeln, mit dem Ziel, die CO2-Emissionen bis 2030 um bis zu 3 Millionen Tonnen pro Jahr zu reduzieren.
François Jackow, Executive Vice President und Mitglied des Executive Committee der Air Liquide Gruppe, verantwortlich für die Aktivitäten von Europe Industries, sagte:
Die Dekarbonisierung der Industrie ist eine große Herausforderung. Mit unserer breiten Palette an Lösungen können wir unsere Kunden auf ihrem Weg zur Energiewende unterstützen. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit TotalEnergies zusammen und freuen uns, unsere Partnerschaft heute durch die Einführung von Lösungen zu stärken, die das Industriegebiet der Normandie in den kommenden Jahren mit einem kohlenstoffarmen Wasserstoffnetz versorgen werden. Im Einklang mit unserem Ziel, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, handelt Air Liquide jetzt, um eine kohlenstoffarme und erneuerbare Wasserstoffproduktion zu entwickeln und eine nachhaltigere Zukunft aufzubauen.
Bernard Pinatel, President, Refining & Chemicals und Mitglied des Executive Committee von TotalEnergies, sagte:
Diese geplante Investition in unsere Plattform in der Normandie wird ihre industrielle Wettbewerbsfähigkeit stärken und ihre langfristige Zukunft sichern. Wir freuen uns, mit Air Liquide bei Projekten für kohlenstoffarmen Wasserstoff zusammenzuarbeiten, um gemeinsam die Kohlenstoffemissionen unserer industriellen Aktivitäten zu reduzieren. Diese Projekte tragen zu den gemeinsamen Anstrengungen bei, die im Industriegebiet von Le Havre und im Seine-Korridor gestartet wurden. Dies steht in vollem Einklang mit dem Ziel von TotalEnergies, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Nach französischem Recht unterliegt die vorgeschlagene Übertragung der Wasserstoff-Produktionseinheit an Air Liquide dem Verfahren zur Unterrichtung und Anhörung der Arbeitnehmervertreter der Plattform TotalEnergies Normandie sowie der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.