Zur thermischen Behandlung der Oberflächen wird ein Sauerstoff-Acetylen-Gemisch in einem Hand- oder Maschinenbrenner verwendet. Flammstrahlen ist leicht in der Handhabung, wirtschaftlich für die Entfernung starker Verunreinigungen anwendbar und bereitet die behandelten Oberflächen optimal für nachgelagerte Arbeitsschritte vor. Air Liquide bietet passende Gase für die thermische Behandlung von Stahl, Stein und Beton mittels Flammstrahlen.
Was ist Flammstrahlen für ein Verfahren und wofür wird es eingesetzt?
Flammstrahlen ist ein thermisches Verfahren zur Reinigung und Vorbereitung von Oberflächen aus Naturstein, Beton und Stahl. Das Reinigen der Oberflächen geschieht mittels eines Brenners und über eine Flamme aus einem Gemisch aus Acetylen und Sauerstoff. Flammstrahlen kann sowohl für die Reinigung von Blechoberflächen (als sogenanntes Flammentrosten) als auch für die Entfernung von Anhaftungen auf Betonoberflächen genutzt werden. Ein dritter Anwendungsbereich bietet sich im Bereich der Oberflächengestaltung von Natursteinen.
Der eigentliche Ablauf des Flammstrahlens ist im direkten Vergleich zu anderen thermischen Behandlungen von Oberflächen sehr schnell und einfach durchzuführen. Für den Vorgang werden Sauerstoff und Acetylen in Druckgasflaschen oder Tanks bereitgestellt und in Hand- oder Maschinenbrennern entzündet. Der Flammstrahlbrenner wird anschließend mit einem Winkel von etwa 45° über die zu behandelnden Oberflächen geführt. Durch die kurzzeitige starke Erhitzung der Oberflächen werden Anhaftungen wie Schmutz, Öl, Rost oder alte Farbschichten gelöst. Die gelösten Anhaftungen lassen sich in einem weiteren Arbeitsschritt maschinell mit Draht- oder Topfbürsten entfernen.
Welche Vorteile bietet das Flammstrahlen?
Die Vorteile des Flammstrahlens unterscheiden sich je nach behandelter Oberfläche teilweise deutlich voneinander. Was die thermische Bearbeitung von Stahl, Beton und Natursteinen eint, ist das einfache Lösen von Anhaftungen auf der Oberfläche. Auch die Haftung von Beschichtungen wird durch die Vorbehandlung mittels Flammstrahlen wesentlich verbessert. Zusätzlich bietet das Verfahren folgende Vorteile in Abhängigkeit vom zu behandelnden Material:
Die Vorteile bei der Bearbeitung von Stahl
Das Flammstrahlen von Werkstücken aus Stahl entfernt ohne großen Aufwand Rost, Zunderschichten oder alte Farbe von den Oberflächen. Die thermische Behandlung ist immer dann empfehlenswert, wenn die Oberflächen für nachgelagerte Arbeitsschritte – beispielsweise Beschichten oder Lackieren – möglichst sauber sein müssen.
Die Vorteile bei der Bearbeitung von Beton
Ungeschützter Beton neigt durch chemische, elektrochemische oder auch Witterungseinflüsse zur sogenannten Betonkorrosion. Hierbei ändern sich, ausgehend von der Oberfläche, die technologischen Eigenschaften des Materials bis hin zur völligen Zerstörung. Damit bestehende Betonoberflächen durch Beschichtungsmaterialien konserviert werden können, müssen diese extrem sauber und vor allem trocken sein. Durch Flammstrahlen von Beton lassen sich solche Oberflächen von Farbschichten, Öl oder sonstigen Anhaftungen befreien.
Die Vorteile bei der Bearbeitung von Naturstein
Werden Natursteine, Granit oder Marmor durch Flammstrahlen bearbeitet, wird einerseits die natürliche Textur der Steine wiederhergestellt, zum anderen lässt sich durch den thermischen Schock eine rauere Oberfläche erzielen. Wenn die Sauerstoff-Acetylen-Flamme auf Naturstein trifft, kann die oberste Schicht (abhängig von der Dauer der thermischen Einwirkung) des Steines abplatzen. Die Oberfläche wird dadurch aufgeraut, was bei Bodenbelägen oder im Straßenbau zu mehr Sicherheit beim Betreten der Flächen führt. Die Reaktion auf das Flammstrahlen hängt dabei von der Art der Steine ab. Während einige Natursteine auf thermische Schocks gar nicht reagieren, kommt es beispielsweise bei bestimmten Sorten von Granit zu einer leichten Farbänderung.
Wo wird das Verfahren typischerweise eingesetzt?
Flammstrahlen wird als Verfahren sowohl in der Industrie als auch im Handwerk herangezogen. Gängige Anwendungsbereiche in der Industrie sind unter anderem der Schiffbau, die Automobilindustrie oder der Stahlbau. In diesen Bereichen geht es vor allem um die schnelle, wirtschaftliche Vorbereitung von Blechen oder Werkstücken aus Stahl für nachgelagerte Beschichtungs- oder Schweißarbeiten.
Im handwerklichen Bereich ist das Flammstrahlen eine sehr effektive Methode, um große Flächen gleichmäßig, schnell und ohne hohen technischen Aufwand zu reinigen. Durch die hohe Temperatur der Flamme lässt sich bei Bedarf eine Tiefenwirkung in Beton oder Naturstein erzielen.
Gase für das Flammstrahlen von Air Liquide
Acetylen und Sauerstoff eignen sich bestens für das Durchführen von Flammstrahl-Arbeiten im Hand- oder Maschinenbrenner. Air Liquide ist Ihr zuverlässiger Partner, wenn es um die Bereitstellung passender Gase für Ihre Flammarbeiten geht. Neben Sauerstoff und Acetylen möchten wir Sie an dieser Stelle auch auf unsere Hochleistungsgase wie beispielsweise FLAMAL 29 hinweisen. Diese Lösung eignet sich nicht nur bestens für das Flammstrahlen, sondern kann auch für weitere Anwendungen in der Autogentechnik, unter anderem Brennschneiden, Anwärmen oder Richten, verwendet werden.
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