Air Liquide und Siemens Energy haben ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der PEM (Proton Exchange Membran) Elektrolyse-Technologie zu bündeln. Es ist vorgesehen, die Aktivitäten auf folgende Schlüsselbereiche zu konzentrieren: Zum einen sollen große Wasserstoff-Projekte im industriellen Maßstab in Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt werden. Außerdem wollen die beiden Unternehmen den Grundstein für eine Massenfertigung von Elektrolyseuren in Europa legen - insbesondere in Deutschland und Frankreich. Ein weiterer Fokus liegt auf F&E-Aktivitäten zur gemeinsamen Entwicklung der nächsten Generation von Elektrolyseuren.
Wasserstoff wird eine maßgebliche Rolle dabei spielen, die Ziele der Europäischen Union zur Reduzierung von CO2 und Treibhausgasemissionen zu erreichen. Um den schnell wachsenden Bedarf zu decken und die Kosten zu senken, ist es entscheidend, die Produktion von nachhaltig erzeugtem Wasserstoff durch PEM-Elektrolyseure mit hoher Kapazität zu beschleunigen. Im Rahmen ihrer Kooperation werden sich Air Liquide und Siemens Energy gemeinsam um die finanzielle Förderung von Großprojekten im Rahmen des Green Deals und des Important Project of Common European Interest (IPCEI)-Programms der EU für Wasserstoff bewerben, das von der französischen und der deutschen Regierung finanziert wird. Die IPCEI-Förderung wird benötigt, um diese Aktivitäten schnell zu starten und den anspruchsvollen Zeitplan einzuhalten, der durch den europäischen Green New Deal, die Wasserstoffstrategie der EU sowie die französischen und deutschen nationalen Wasserstoffstrategien vorgegeben ist.
Mit dieser Kooperation werden Air Liquide und Siemens Energy ihre Kernkompetenzen stärken, um eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Europa zu ermöglichen und gemeinsam mit anderen Partnern ein europäisches Ökosystem für Elektrolyse und Wasserstofftechnologiezu initiieren. Die Partner haben bereits Kooperationsmöglichkeiten für nachhaltige Wasserstoff-Großprojekte in Frankreich, Deutschland und anderen europäischen Ländern identifiziert. Eine dieser Möglichkeiten ist das Air Liquide-H2V Normandy Projekt in Frankreich mit einer Kapazität von 200 MW, eines der ambitioniertesten europäischen Projekte zur Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien.
Benoît Potier, Chairman und CEO von Air Liquide, sagte:
Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Vor dem Hintergrund einer beispiellosen Dynamik der Wasserstoff-Technologien und -Märkte in Europa ist jetzt die Zeit, den Aufbau voranzutreiben, insbesondere in Frankreich und Deutschland. Die Partnerschaft zwischen Air Liquide und Siemens Energy ebnet den Weg für die Schaffung eines führenden europäischen Ökosystems, das in der Lage ist, dekarbonisierten Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen zu liefern und die Entstehung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft zu fördern. Wir freuen uns auf diese deutsch-französische Zusammenarbeit.
Christian Bruch, CEO der Siemens Energy AG, erklärte:
Für den Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft müssen die Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt noch verändert werden. Durch Partnerschaften und Kooperationen werden wir diesen Markt jedoch gestalten können. Wir freuen uns darauf, zusammen mit Air Liquide innovative Lösungen zu realisieren. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern, die vor uns liegen, um die Technologie zu industrialisieren und nachhaltig erzeugten Wasserstoff zu einer Erfolgsgeschichte zu entwickeln.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier:
Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und entscheidend für die europäischen und globalen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Deutschland setzt sich mit Nachdruck für die Unterstützung des Marktaufbaus von Wasserstofftechnologien ein und arbeitet intensiv an europäischen Wasserstoff-IPCEIs. Vor diesem Hintergrund begrüße ich es sehr, dass Siemens Energy und Air Liquide ihre Kräfte in diesem Bereich bündeln, und ich freue mich darauf, dass bald bedeutende deutsch-französische Wasserstoffprojekte realisiert werden.
Bruno Le Maire, französischer Minister für Wirtschaft und Finanzen, sagte:
Jetzt ist die Zeit, massiv zu investieren, um neue Wertschöpfungsketten und neue Technologien zu entwickeln. Jetzt ist es an der Zeit, zu handeln. Mit dem Programm "France Relance" werden bis 2030 sieben Milliarden Euro in Wasserstoff investiert, um unsere Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und zu dekarbonisieren. Das ehrgeizige Projekt von Air Liquide und Siemens Energy ist nur der Anfang einer industriellen Zusammenarbeit, die sich über eine deutsch-französische Allianz hinaus entwickeln muss. Dieser Aufschwung muss vor allem ein europäischer Aufschwung sein. Ich begrüße ebenfalls die Aktivitäten von Air Liquide im Rahmen des französischen Wasserstoffplans, vor allem durch die Teilnahme und das Engagement im Nationalen Wasserstoffrat.