• Würdigung des deutsch-französischen Engagements für die Zukunft der Mobilität
  • Partnerschaft baut Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland
  • Entscheidender Beitrag zur sauberen Mobilität nur im internationalen Zusammenschluss möglich

Paris, 12.12.2017 – Unter der Schirmherrschaft der Wirtschaftsminister zeichnete der Präsident der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, Guy Maugis, am Abend die H2 MOBILITY bei einem Festakt mit dem Deutsch-Französischen Wirtschaftspreis 2017 aus. Das Gemeinschaftsunternehmen überzeugte die Jury mit dem Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland in der Kategorie Umwelt, Klima und Energie.

Die Elektrifizierung des Antriebs und die Umstellung auf Strom bzw. strombasierte Kraftstoffe gilt als einzige Möglichkeit die europäischen Klimaziele auch im Verkehrsbereich zu erreichen und den Kohlendioxid-Ausstoß von Autos maßgeblich zu reduzieren. Regenerativ erzeugter Wasserstoff (H2) als Kraftstoff soll hier seinen Beitrag leisten. Der Erfolg ist allerdings entscheidend abhängig von einem flächendeckenden transnationalen Ausbau der Infrastruktur.

Hier geht die internationale Partnerschaft H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG mit den Gesellschaftern Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell Deutschland und TOTAL in Vorleistung und baut bedingungslos und unabhängig von Fahrzeugzahlen in einer ersten Phase 100 Wasserstoff-Stationen in Deutschland – eine weltweit einzigartige Unternehmung mit hohem finanziellen Risiko. Auch wenn in den vergangenen Jahren bereits in Projekten wie der Clean Energy Partnership getestet, geforscht und Standards geschaffen wurden, muss die H2-Infrastruktur nun skaliert, stetig optimiert und aktuellen technischen Möglichkeiten angepasst werden.

Die französischen Partner Air Liquide und TOTAL unterstützen die deutsche Unternehmung essentiell mit großem Knowhow. Der Zusammenschluss minimiert darüber hinaus die finanziellen Risiken, bietet den französischen Unternehmen einen Zugang zum deutschen Markt und schafft somit den bestmöglichen Output für eine länderübergreifende Mobilitätswende.

Air Liquide ist einer der Hauptlieferanten für Wasserstofftechnologie und -equipment, bestehend aus Speicher, Kompressor und Betankungsanlage. „Air Liquide unterstützt H2 MOBILITY schlagkräftig: In Frankreich gebaute Technik, in deutschen Händen betrieben“, so Pierre-Etienne Franc, Vice-President Air Liquide Hydrogen Initiative. Air Liquide ist Weltmarktführer bei Gasen, Technologien und Services für Industrie und Gesundheit. Mit rund 65.000 Mitarbeitern in 80 Ländern versorgt der Konzern mehr als 3 Millionen Kunden und Patienten. „Im Bereich Wasserstoff sind wir mit jahrzehntelanger Erfahrung Vorreiter. Unser Tätigkeitsfeld umfasst die gesamte Wasserstoffenergiekette – von der Produktion, Speicherung und Distribution bis hin zu den verschiedensten Anwendungen, insbesondere zur Entwicklung einer saubereren Mobilität. Weltweit haben wir bis heute bereits beinahe 100 H2-Tankstellen errichtet“, erläutert Pierre-Etienne Franc.

Errichtet werden die Anlagen unter anderem in TOTAL Tankstellen – eine Herausforderung, denn dies geschieht zum Teil auch im laufenden Betrieb. „Unsere Ambition ist es, die Zapfsäulen soweit als möglich in die klassische Tankstelle zu integrieren und den Kunden damit zu zeigen, dass Wasserstoffmobilität für ihn ebenso bequem zu handhaben ist, wie konventionelle Mobilität, bei Fahrkomfort und Reichweite ebenso wie beim Tanken“, betont der Geschäftsführer von TOTAL Deutschland, Bruno Daude-Lagrave. Der französische Mineralölkonzern TOTAL ist seit 15 Jahren an Wasserstoffprojekten in Deutschland beteiligt. Neben aktuell 12 Tankstellen gehören dazu auch Pilotanlagen zur Produktion von „grünem“ Wasserstoff aus Solar- und Windenergie. Die Total Gruppe ist ein weltweit agierender, integrierter Energieproduzent und -lieferant, eine der führenden internationalen Öl- und Gasgesellschaften und mit SunPower und TOTAL Solar einer der größten Akteure im Bereich der Solarenergie. 98.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für TOTAL. In Deutschland verfügt TOTAL mit rund 1.200 Stationen über das drittgrößte Tankstellennetz des Landes.

Der Zusammenschluss der Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell Deutschland und TOTAL zur H2 MOBILITY löst mit dem zugesagten bedingungslosen Bau der ersten 100 Wasserstoff-Stationen die Henne-Ei-Problematik und leistet damit einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg in eine saubere, leise Mobilität. In einer zweiten Phase baut das Gemeinschaftsunternehmen in Abhängigkeit vom Fahrzeughochlauf bis zu weitere 300 H2-Stationen bis 2023 in Deutschland.

„Fahrerinnen und Fahrer von Wasserstoff-Pkw müssen sich beim Tanken kaum umgewöhnen. Sie lenken ihr Fahrzeug an einer Tankstelle an die entsprechende Zapfsäule. Der Wasserstoff wird gasförmig getankt. Der ganze Vorgang dauert nur drei bis vier Minuten. Die Reichweite von PKW mit Wasserstoff im Tank beträgt zwischen 500 und 800 km. Alles also wie gewohnt, nur ohne Emissionen.“, beschreibt Nikolas Iwan, Geschäftsführer der H2 MOBILITY, die Vorteile von Wasserstoff.

Die Distribution von H2 kann vielfältig erfolgen – per Pipeline, per Tankzug oder sogar in lokaler Produktion direkt an der Tankstelle. Eine wichtige Maßgabe ist Standardisierung und der Fokus auf kompakte Betankungsanlagen vor Ort und Anlieferung per Trailer.

Mit Wasserstoff als Kraftstoff, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, können aber nicht nur die CO2-Emissionen des Verkehrs reduziert werden. Wasserstoff kann die Energiesektoren Strom, Wärme und Verkehr verbinden und ermöglicht vor dem Hintergrund des Klimaschutzes und des Ausbaus der erneuerbaren Energien ein effizientes, nachhaltiges und integriertes Energiesystem. Als Energieträger kann Wasserstoff sowohl zentral als auch dezentral neue Verknüpfungen herstellen und so die Flexibilität in einem Gesamtsystem mit hohen Anteilen volatiler erneuerbarer Energie vergrößern.

In Deutschland gibt es derzeit 42 öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen (aktueller Status aller Wasserstoffstationen: www.h2.live). Weitere 37 befinden sich in Planung oder Bau. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der H2-Stationen im Bundesgebiet verdoppelt.

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